Gabionenmauer - mehr als senkrechter Schotter

Gabionenmauern - praktisch, ökologisch und optisch ansprechend gestalten

kurz & knapp

Gabionenmauern sind mit Steinen gefüllte Drahtkörbe, die funktional als Stützmauer und gestalterisch im Garten eingesetzt werden können. Sie sind langlebig, wasserdurchlässig, flexibel, einfach zu bauen und bieten Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Frontseiten lassen sich optisch mit Natursteinen gestalten, Pflanznischen und Tonröhren schaffen zusätzliche ökologische Vorteile. Mit einem tragfähigen Fundament, Schotterhinterfüllung und ggf. Statiker-Check lassen sich Gabionen sicher und nachhaltig errichten.

Gabionenmauer mit Bruchsteinen
Gabionenmauer mit Bruchsteinen   © Verband Wohneigentum/Görlitz

Gabionen: Mehr als nur senkrechter Schotter

Gabionen - mit Steinen gefüllte Drahtkörbe - sind längst nicht mehr nur funktionale Stützmauern. Richtig eingesetzt, überzeugen sie auch gestalterisch und ökologisch. Während frühe Schotterwände oft kahl und unattraktiv wirkten, lassen sich moderne Gabionen flexibel, langlebig und naturnah gestalten.

Vielseitige Vorteile von Gabionenmauern

Gabionen bieten zahlreiche Vorteile gegenüber klassischen Beton- oder Steinmauern:

  • Einfacher Eigenbau mit etwas handwerklichem Geschick

  • Wasserdurchlässig, daher kein aufwändiges Drainagesystem nötig

  • Große Gestaltungsfreiheit durch unterschiedliche Steinfüllungen

  • Robust, langlebig und flexibel bei leichten Bodenbewegungen

  • Recyclingfähig, z. B. für alte Ziegel oder Bruchsteine

  • Lebensraum für Tiere und Pflanzen, insbesondere bei eingebauten Pflanznischen

Optisch ansprechend gestalten

Frontseiten können mit Natursteinen aufgeschichtet werden, ohne dass präzises Mauern nötig ist. Eine passende Bepflanzung verstärkt den natürlichen Look. Mit Holz- oder Naturstein-Sitzauflagen lassen sich gemütliche Nischen schaffen, ideal an Hängen oder Terrassenbereichen.

Wichtige Hinweise beim Bau

Gabionenmauern benötigen ein tragfähiges Fundament aus verdichtetem Schotter. Höhe, Untergrund und Belastung bestimmen Tiefe und Stärke. Ab etwa 1-2 m Höhe kann ein Statiker notwendig sein und eventuell eine Baugenehmigung. Informiert euch bei der zuständigen Bauaufsichtsbehörde über regionale Vorschriften.

Bauanleitung Schritt für Schritt

1. Fundamentstreifen ausheben, 10-15 cm breiter als die Gabione, min. 30-40 cm tief

2. Untergrund gründlich verdichten

3. Tragschicht einbringen (Mineralgemisch 0/32 oder 0/45) und verdichten

3. Gabionenkörbe aufstellen und verbinden

4. Front mit dekorativen Steinen, Rückseite mit grobem Material befüllen

5. Hinterfüllung mit Schotter für Entwässerung; Filtervlies bei bindigen Böden

6. Höhere Mauern mit Abstufungen bauen, Lastverteilung und optische Auflockerung berücksichtigen

Direkt bepflanzen und Lebensräume schaffen

Schon beim Bau lassen sich Pflanznischen einfügen. Schmale Erdstreifen zwischen den Steinen können mit Stauden, Dachwurz oder Sedumarten bepflanzt werden. Tonröhren, Totholz, Lehm, Sandflächen und Vogeltränken verwandeln die Mauer in einen Lebensraum für Eidechsen, Blindschleichen, Kröten und Spinnen.

Fazit

Mit den richtigen Materialien und Planung verbinden Gabionen praktische Funktionalität, ökologische Vorteile und ansprechende Gestaltung. Sie sind weit entfernt von monotonen, grauen Schotterwänden und bereichern jeden Garten nachhaltig.

Sven Görlitz

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